Die Tänzer*innen von Anthropomorphia 4230
Die Tänzer*innen
des neuen Stückes des Tanzlabor Leipzig Anthropomorphia 4230 sind
Jana Zöll, Jutta Tille, Lucy Wilke und Aleksander Oglaza, sowie die beiden Choreografinnen Alexandra Schwartz und Miriam Welk.
Jana Zöll absolvierte nach ihrem Abitur von 2004 bis 2008 eine Schauspielausbildung an der Akademie für Darstellende Kunst in Ulm. Zu ihren besonderen Fähigkeiten zählt sie u. a. Grundkenntnisse im Steppen, Gesang und Szenisches Schreiben. Sie nahm an diversen mixed-abled Tanzworkshops teil, u. a. von Din A 13, der japanischen Choreographin Manri Kim, von der Performencegruppe Taihen und verschiedene Workshops der Candoco Dance Company. Schauspielerische Highlights waren für sie u. a. Engagements am Centraltheater Leipzig unter Sebastian Hartmann und ein 3-jähriges Festengagement am Staatstheater Darmstadt. Immer wiederkehrend arbeitet sie auch mit der mixed-abled Performing Arts Company Un-label zusammen, sowohl als Künstlerin, als auch Coach und Forscherin in inklusiven künstlerischen Arbeitsweisen und nimmt zu diesen Themen als Expertin an Symposien teil.
2017 war Jana Zöll zum ersten Mal Gast in den offenen Proben im Tanzlabor Leipzig. Für 2018 nahm sie für eine beratende Zusammenarbeit am ersten Gesprächskreis „Künstler*innen mit Handicap“ teil. Sie moderierte diese Plattform zur künstlerischen Selbstermächtigung gemeinsam mit Marion Müller vom Tanzlabor Leipzig. Jana Zöll stellte ihren Weg vor, wie sie Künstlerin wurde und welche unterstützenden und behindernden Erfahrungen sie dabei machte. Dabei spielten drei Punkte in ihrer Biografie eine besondere Rolle: 1. ihr eigener Wille und die Freude Eigenes zu kreieren, 2. alle schulischen Qualifizierungen und 3. ausreichend Assistenzen. In der neuen Produktion des Tanzlabor Leipzig 2018 unter künstlerischer Leitung von Alexandra Schwartz und Miriam Welk wirkt Jana Zöll mit.
Jutta Tille gehört seit 2012 zum Tanzlabor Leipzig und tanzte bereits 2017 unter künstlerischer Leitung von Alexandra Schwartz und Miriam Welk in dem Stück „Wildnis Mensch: Bildet Rhizome!“ mit. Jutta Tille kam über ihre Freundin Lisa Zocher zum Tanzlabor. Sie kam und blieb. Tanzen bereitet ihr Freude. Es macht sie glücklich, wie Sonnenschein nach dem Regen, sagte sie in einem Interview. Jutta Tille besuchte verschiedene Workshop und Outdoorformate des Tanzlabors, wie das Tanz-Battle mit Heike Hennig und Roman Windisch und mehrere Workshops mit Julia Sparmann. Sie tanzte in folgenden Bühnenstücken mit dem Tanzlabor Leipzig: „WARTETAKTE“ 2013 unter künstlerischer Leitung von Julia Sparmann im LOFFT – Theater, „One Week Stand“ im Rahmen des TANZtauschfestival 2014 im LOFFT – Theater, unter künstlerischer Leitung des MB – Kollektiv Köln, „Ganz von Sinnen“ 2015 in der Galerie für Zeitgenössische Kunst in Leipzig unter künstlerischer Leitung von Julia Sparmann, „Ich lache, also bin ich“ 2016 unter künstlerischer Leitung von Sidnei Brandão im LOFFT – Theater mit. Ende August 2016 besuchte sie die Internationale Tanzmesse in Düsseldorf und lernte andere inklusive Tanzkompanien kennen. 2018 begann Jutta Tille eine mixed-abled Tanzanleiterausbildung für Freies Tanzen beim Tanzlabor Leipzig. Diese dreijährigen Ausbildung eröffnete ihr vor allem zu Erleben, wie echte inklusive Lernprozesse die Rollen im Miteinander neu verteilen. Bereits 2017 tanzte Jutta Tille unter der künstlerischen Leitung von Alexandra Schwartz und Miriam Welk in “Wildnis Mensch: Bildet Rhizome” mit. 2018 ist Jutta Tille erneut im neuen Stück des Tanzlabor Leipzig unter künstlerischer Leitung von Alexandra Schwartz und Miriam Welk zu sehen.
Lucy Wilke ist Sängerin, Schauspielerin, Tänzerin, Autorin und Regiesseurin. Sie schreibt Drehbücher und inszeniert Kurzfilme und Theaterstücke. Mit ihrer Band Blind&Lame tritt sie deutschlandweit auf. Lucy Wilke hat eine spinale Muskelathrophie und benutzt den Rollstuhl.
Sie ist großer Fan von schwarzem Humor und Ironie und lebt für die Kunst und die Liebe. Lucy Wilke hat eine abgeschlossene Bühnenausbildung und ist ausgebildete Sprecherin und Sängerin. Als Performerin stand sie in einer der Hauptrollen für das Musical “EXTAZE” auf der Bühne unter Leitung von David von Westphalen im Pathos Theater München. Es folgten unter anderem die Rolle der weißen Schwanenprinzessin beim Tanzensemble abArt in einer Interpretation von Schwanensee. In Leipzig war Lucy Wilke unter anderem mit der Theaterperformance “Fucking Disabled” im Leipziger LOFFT Theater zu sehen. Das selbe Stück spielte sie ebenfalls unter künstlerischer Leitung von David von Westpfahlen im Pathos Theater in München. 2018 kooperiert Lucy Wilke zum ersten mal mit dem Tanzlabor Leipzig in der Tanztheaterperformance “Anthropomorphia 4230” im LOFFT Theater. Sie ist 2018 unter anderm auch in der un-label Show “SEIN – Show der Begegnung” zu sehen. Anfang Februar 2019 spielt Lucy Wilke die Phaidra in der Monster Truck Produktion “PHAIDRA” in den Sophiensälen Berlin und anschließend in den Kammerspielen in München.
Aleksander Oglaza wurde 1980 in Ruda/Polen geboren. In Bielefeld trainierte er Zeitgenössischen Tanz bei Tiago Manquinho und Adrian Look und Ballett bei Philip Lansdale.
Darüber hinaus nahm er an Workshops von u.a. Frey Faust und Maya Carroll teil. Seit 2012 studiert er in Leipzig Theater- und Tanzwissenschaft. Derzeit beschäftigt er sich mit Kontaktimprovisation und Flamenco. Bereits 2017 war er teil der Tanzproduktion des Tanzlabor Leipzig unter künstlerischer Leitung von Alexandra Schwartz und Miriam Welk in dem Stück „Wildnis Mensch: Bildet Rhizome!“ Aleksander Oglaza absolviert zur Zeit eine inklusive Anleiterausbildung für Freies Tanzen im mixed-abled Bereich im Tanzlabor Leipzig. In diesem Zusammenhang bietet er auch erste Trainings mit Tanzlabor Junior im Zeitgenössischen Tanz an. Auch im neuen Stück des Tanzlabor Leipzig Anthropomorphia 4230 wirkt Aleksander Oglaza mit.
Foto: Thomas Puschmann