Anatomie der Begegnung – wir stellen uns vor – Tänzer:innen

/ September 3, 2024/ Allgemein, Freier Tanz, Tanzproduktion

Die neue Produktion „Anatomie der Begegnung“ des Tanzlabor Leipzig unter künstlerischer Leitung von Lisa Lotte Giebel feiert am 27. September, um 20 Uhr im LOFFT – DAS THEATER Premiere. Weitere Aufführungen finden am 28. und 29. September 2024 statt. Hier gibt es Tickets.

Vorab stellen wir das künstlerische Team der Produktion näher vor.

Anette Winkler – Tanz

Portrait Anette Winkler

Anette Winkler ist 2008 während der Proben zu dem Stück „U can’t touch this“ zum Tanzlabor dazugekommen. Das war das erste Tanzstück vom Tanzlabor, bei dem sie als Tänzerin mitwirkte. In den folgenden Jahren tanzte sie außerdem in den Stücken „Wartetakte“ (2013), „Stück von Sinnen“ (2015) und in einer Kurzchoreographie von Doris Uhlig (2018) mit.

Weiterhin besuchte sie verschiedene Workshops und absolvierte 2020 bis 2022 die mixed-abled Tanzanleiter:innen Ausbildung für Freies Tanzen.

Beruflich ist Anette Winkler seit Dezember 1997 in der Diakonie am Thonberg tätig. Seit 2022 arbeitet sie in der Mediengestaltung. Ihre Haupttätigkeit ist es ihre Autobiographie zu schreiben. Außerdem gestaltet sie Glückwunschskarten am Computer.

Lize Voigt – Tanz

Portrait Lize Voigt

Lize Voigt mag es unterschiedliche Style und Erfahrungen zu kombinieren und arbeitet in Leipzig als Sozialarbeiter*in an einem Ort, wo Tanz und Körperarbeit Platz haben. Erste Performancerfahrungen machte Lize im öffentlichen Raum bei Audiowalks, dann auf der Bühne. Lize begann mit zeitgenössischem Tanz während des Masters und intensiviert dies mit Workshops, zwei Jahren des TraineeDanceProgramms des Leipziger Tanz Theaters und und und.

Lize hat Erziehungswissenschaften in Halle studiert und sich viel mit dem Begriff ‚Handlungsfähigkeit‘ beschäftigt; was im Master Kulturwissenschaften in Leipzig dann vertieft wurde.

Lize ist weiß, nicht behindert und queer.

Instagram | elisanalise

Matthias Hertel – Tanz

Portrait Matthias Hertel

Matthias Hertel ist schon lange als Tänzer mit dem Tanzlabor Leipzig verbunden, ob beim Freien Tanzen, bei Workshops oder bei Produktionen. Bereits 2013 tanzte er in der Tanztheaterproduktion von Julia Sparmann “WARTETAKTE” mit. 2017 stand er erneut mit dem Tanzlabor Leipzig auf der Bühne in der Performance “Wildnis Mensch: Bildet Rhizome!” von Mooooon und Ali Schwartz. Von 2018 bis 2021 absolvierte er zudem die Tanzanleiter:innen-Ausbildung für mixed-abled Freies Tanzen beim Tanzlabor Leipzig.

Pierre Zinke – Tanz

Portrait Pierre Zinke

Pierre Zinke wurde am 02. Juli 1989 in Dresden geboren. Er hat eine angeborene körperliche Behinderung namens ICP, daher sitzt er im Rollstuhl. Als Vereinsvorsitzender ist er in mehreren Vereinen tätig. Im Verein „!NK – inklusives Netzwerk Kultur“ liegt sein Augenmerk darauf, Künstler:innen mit Behinderungen im Bereich Kunst und Kultur zu fördern und diese miteinander zu vernetzen. Mit der Zielsetzung, ihnen barrierefreie Zugänge zu Kunst und Kultur zu ermöglichen.

Im Jahr 2013 hat seine künstlerische Laufbahn begonnen. Im Verein „farbwerk e.V.“, der sich im Raum Dresden dafür stark macht, dass Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit bekommen auf der Bühne zu stehen, hat er die Leidenschaft zur Schauspielerei und zum Tanzen für sich entdeckt. Er wurde bereits für zahlreiche Tanz- und Theaterstücke angefragt. Seit Oktober kann er sich auch als ausgebildeter mixed-abled Tanzanleiter im zeitgenössischen Tanz bezeichnen. Die Ausbildung dafür absolvierte er im Tanzlabor Leipzig. Darüber hinaus betreibt er mit voller Leidenschaft seit zwei Jahren einen eigenen Video-Podcast und begeistert sich neben Kunst und Kultur für den Nervenkitzel und geht regelmäßig Tandemspringen.

Aktuell beschäftigt er sich damit, eine eigene Solo-Performance aufzubauen.

Instagram | pierrezinke

Facebook | pierre.zinke.5

Steven Solbrig – Tanz

Portrait Steven Solbrig

Steven Solbrig (-/er) wurde 1984 in der ehemaligen DDR geboren. Anfang der 2000er Jahre absolvierte Solbrig eine Ausbildung in einer Behinderteneinrichtung, inklusive Internatsunterbringung.

2021 inszenierte und spielte Solbrig zusammen mit Jana Zöll „(We don‘t) [Kehr]“ ein Stück über Assistenz-, Care- und Pflegearbeit aus der Sicht von behinderten Personen. 2022 performte Solbrig die szenische Lesung “Cripping Home – Euer Heim Ist Unser Albtraum”. Es folgte die Lecture Performance “Who (s)cares – Zu Care- und Pflegearbeit aus einer Perspektive mit Behinderung”. Gleichzeitig kuratierte und leitete Solbrig das Symposium “Positionen #5 : access” des Dachverband Tanz Deutschland.

2023 inszenierte und performte er im Rahmen der FREIRAUM -Residenz des Netzwerk Freier Theater die Kurzperformance „ ∞ < I < + ∞ [IN BETWEEN] (AT)“ in Kooperation mit Theater Rampe in Stuttgart und dem Leipziger LOFFT – DAS THEATER. Außerdem kuratierte Solbrig die Vorlesungsreihe an der hessischen Theaterakademie „Cripping Online Lecture Performances?! – Zur Perspektive des Vortrags als Performance aus queerer, behinderter, chronischer kranker Perspektive“.

Webseite | stevensolbrig.de

Instagram | steven_solbrig

Zur Produktion “Anatomie der Begegnung”

Die Produktion untersucht Vorurteile und Unsicherheiten bei Begegnungen zwischen Menschen. Allen Team-Mitgliedern stellten wir daher diese Frage: Was denkst du was es braucht, damit sich Menschen mit Unterschieden begegnen können, ohne Berührungsängste?

Anette: „In einem etwas geschützten Raum, vielleicht so ähnlich wie im Tanzlabor. Wenn man sich nicht vorher kennt, treffen gerade im Freien Tanzen ganz unterschiedliche Menschen aufeinander. Beim Freien Tanzen kommt es sehr selten vor, dass ich mich nicht wohlfühle, auch bei Kontakt und Berührungen von Leuten die ich wenig bzw. gar nicht kenne.“

Pierre: „Mehr Inklusion auf allen Ebenen.“

Steven: „Gegenseitige Toleranz, Offenheit, Verständnis, Nachsicht sowie ein politisches Verständnis, wie sehr ein jede:r die unterschiedlichen -Ismen verinnerlicht hat.“

Fünf Menschen auf einer Bühne. Fünf Körper. Fünf Perspektiven. Sie untersuchen sich: Vorurteile und Unsicherheiten, aber auch Wünsche und Sehnsüchte, welche sie zueinander empfinden.

Das Tanzlabor Leipzig ist unter Künstlerischer Leitung von Lisa Lotte Giebel in einer neuen Bühnneproduktion im Leipziger LOFFT – DAS THEATER zu erleben.

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Stückbeschreibung in Englisch >>> play description in english CLICK HERE <<<
Hörflyer in Deutsch >>> Klicken Sie bitte HIER <<<

Termine
27. September 2024 um 20 Uhr | Premiere
28.September 2024 | um 20 Uhr | mit Publikumsgespräch
29.September 2024 | um 18 Uhr

Ort
LOFFT – DAS THEATER
Spinnerei-Straße 7
Halle 7
04179 Leipzig

Tickets & Information
Tickets buchen | www.lofft.de
Eine Reservierung von Tickets für Menschen mit Behinderung und deren Begleitperson ist unter der Telefonnumer 0341 – 355 955 10 oder der E-Mail tickets@lofft.de möglich.

Barrierefreiheit

Das Tanzstück ist mit Audiodeskription für das Publikum erfahrbar. 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn findet eine Tastführung des Bühnenraums statt. Die Tastführung ist offen für alle Interessierten. Bitte melden Sie sich bei Franziska Oertel (Projektleitung Tanzlabor Leipzig) an: kontakt@tanzlabor-leipzig.de. Der Ort ist rollstuhlgerecht zugänglich. Es gibt eine behindertengerechte Toilette.

Aufgrund von Krankheit fällt die Gebärdensprach-Dolmetschung leider aus.

Stückbeschreibung

Fünf Menschen auf einer Bühne. Fünf Körper. Fünf Perspektiven. Sie untersuchen sich: Vorurteile und Unsicherheiten, aber auch Wünsche und Sehnsüchte, welche sie zueinander empfinden.

Vor der Begegnung existieren ein Bild, eine Vermutung und eine Zuschreibung.
Dann die Berührung. Eine zögerliche. Ein Blick. Ein Erster. Ein Körper. Ein Fremder.

Umgeben vom Schutz der eigenen Grenzen, spannt sich mutig die eigene Haut. Ein kleines Stückchen über den Rand. Es entsteht ein Wir. Berührt, ehrlich und unterschiedlich.

Die Tanzperformance “Anatomie der Begegnung” untersucht Berührungsängste und Berührungswünsche, die Menschen in eine Begegnung mitbringen. Was kreiert diese Ängste? Was kann sie auflösen? Welche Rolle spielen unsere Körper dabei?
Begegnung wird zur Berührung, wird sichtbar und fühlbar gemacht. Körperliche und emotionale Aspekte werden dekonstruiert und wieder zusammengesetzt in einer gemeinsamen Suche nach Ehrlichkeit.

Mitwirkende

TANZ | Anette Winkler, Lize Voigt, Matthias Hertel, Pierre Zinke & Steven Solbrig

KÜNSTLERISCHE LEITUNG + CHOREOGRAFIE | Lisa Lotte Giebel
KÜNSTLERISCHE MITARBEIT + DRAMATURGIE | Mona-Bawani Mühlhausen

BÜHNENBILD + KOSTÜM | Svantje Woltersdorf
LICHT- UND VIDEOGESTALTUNG | Henning Schletter
SOUND | Maike Hautz
EINSPIELUNG CELLO | Nele Immer

Eine Produktion von TANZLABOR LEIPZIG unter künstlerischer Leitung von Lisa Lotte Giebel in Kooperation mit LOFFT – DAS THEATER.

Das TANZLABOR LEIPZIG ist ein Projekt der VILLA gGmbH.

Förderer

Diese Maßnahme ist mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.